Die EU-Kommission will die Lebensmittelpreise stärker überwachen. So habe sich der drastische Rückgang der Agrarrohstoffpreise im Jahr 2008 bisher noch nicht in vollem Umfang auf die Lebensmittelpreise durchgeschlagen, weder auf die Erzeugerpreise, noch auf die Verbraucherpreise.
EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel sagte dazu: „Wie die jüngsten Entwicklungen am Milchmarkt zeigen, sind die Preise, die der Landwirt erzielt, und die Preise, die der Verbraucher zu zahlen hat, allzu häufi g voneinander entkoppelt.
Gemeinsam mit den zuständigen nationalen Behörden werden wir verstärkte Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass die Versorgungskette vom Bauernhof bis auf den Teller effi zient funktioniert.“ Die Kommission will prüfen, wie die Verhandlungsposition der Landwirte gestärkt werden kann, beispielsweise durch Gründung von Erzeugerorganisationen, weil es „erhebliche Spannungen in den vertraglichen Beziehungen zwischen den Akteuren der Kette“ gebe. Insgesamt geht es der Kommission um eine Stärkung des Binnenmarktes für Lebensmittel. Dazu werden ausgewählte Umweltstandards und Herkunftsangaben, die den grenzüberschreitenden Handel behindern könnten, untersucht. Ferner wird die Kommission prüfen, ob und wie gegen die Praxis großer Handelsketten vorgegangen werden kann, ihre Marktmacht in einer Weise auszuüben, die den Wettbewerb zum Nachteil der Verbraucher verfälscht. Die Kommission wird bis Ende 2010 über die Fortschritte bei der Umsetzung dieser Vorschläge Bericht erstatten.